Zum 3. Advent 2017

In einem Buch von Verena Kast (Schöpferische Kraft entdecken – Vom Interesse und vom Sinn der Langeweile) habe ich folgenden Gedanken gefunden:

„… das Warten gibt uns zusätzlich ein Gefühl der langen Weile. Je länger wir warten, desto größer werden die Erwartungen an die Welt. Was wir erwarten, ist etwas ganz Entscheidendes, das die Endlichkeit des Menschen weit übersteigt. Wir erwarten etwas Grundsätzliches, das das eigene Leben von Grund auf verändert und es lebendiger, sinnvoller macht.“

 

 

Ich überlege, wie das mit dem Warten auf Weihnachten ist. Im Unterschied zu Simeon und Hanna warten wir heute nicht mehr auf etwas Unbestimmtes und Unterminiertes hin. Heutiges adventliches Warten hat ein konkret definiertes und zeitlich festgelegtes Ziel: Der heilige Abend am 24. Dezember (und vielleicht noch das Weihnachtsfest am 25. Dezember). Aber was wir da erwarten, ist wohl nicht „etwas ganz Grundsätzliches, das das eigene Leben von Grund auf verändert…“ Es wäre wohl auch etwas viel verlangt, wenn das Entscheidende grade in der Heiligen Nacht geschähe.

Die Heilige Nacht könnte uns aber (könnte uns vielleicht) darauf hinweisen, dass sich diese grundsätzliche Veränderung hin zu mehr Leben und Sinn durchaus ereignen kann. Aber wann? Aber wie? Aber durch wen angestoßen? Aber wie in seinen Anfängen spürbar?

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