Impulse zur Fastenzeit 2018/1

Für die diesjährigen Impulse zur Fastenzeit nehme ich einen Text zur Grundlage, der beim Propheten Jesaja im Kapitel 58, 6-8 steht:

Ist nicht das ein Fasten, wie ich es mir wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen; obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen; wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und deine Heilung wird schnell gedeihen.

Vor diesem Textabschnitt geht der Prophet/ Gott hart ins Gericht mit einem rein äußerlichen Fasten ohne innere Beteiligung und Verhaltensänderung. Mit einem solchen Fasten ist jedoch nichts gewonnen, es ist sinnlos geworden. Am Anfang steht also eine Bestandsaufnahme dessen, was in mir, was durch mich und auch, was in unserer Gesellschaft geschieht.

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Die Fesseln des Unrechts lösen: was „fesselt“ mich? Worin bin ich „gefangen“? In welchen „Verstrickungen“ lebe ich? Welche werden mir nicht gerecht, tun mir Unrecht? Vielleicht schon seit vielen Jahren, vielleicht schon fast mein Leben lang? Wie beschränken die meinen Handlungsspielraum?

Jeder Mensch hat ein inneres Programm; jeder hat prägende Lebensbotschaften mitbekommen; jeder hat Erfahrungen gemacht, die Einfluss auf sein Leben haben. Sind das Prägungen, die zu mehr Freiheit führen oder zu Einengungen? Welche davon machen heute noch Sinn?

Lösung: Das Bewusstwerden ist immer der erste Schritt dazu, „Fesseln zu lösen“, der erste Schritt zu einer Lösung. Was könnte der zweite sein? Vielleicht dann, wenn einem die Fessel bewusst wird, etwas anderes zu machen, was auszuprobieren? Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, es wieder zu versuchen – hartnäckig und gelassen. Und wenn es nur für die Zeit der Fastenzeit ist.

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