Überlegungen zu einer „existenziell gewendeten Pastoral“
Die katholische Kirche steht vor der Notwendigkeit einer Neuausrichtung. Es wird in naher Zukunft viel weniger hauptamtliche Seelsorger geben. Das bedeutet, dass die Seelsorgeeinheiten immer größer werden. Gleichzeitig legen die Menschen immer größeren Wert darauf, dass Seelsorge passgenaue Angebote für die je eigene Lebenssituation bereithält. In diesen massiven Veränderungen gibt es eine Tendenz, sich nur mehr mit den eigenen Themen zu beschäftigen und lediglich für diejenigen präsent zu sein, die (noch) die Gottesdienste besuchen. Aber darin liegt keine Zukunft!
Ein Weg in dieser Umbruchsituation könnte ein Perspektivwechsel sein: die sog. „existenziell gewendete Pastoral“. Sie nimmt den Menschen in seinem Lebensumfeld in den Blick – und zwar nicht nur Katholiken, nicht nur Christen. Sie geht mit offenen Augen, Ohren und Herzen auf Menschen zu, die bisher am Rande des kirchlichen Bewusstseins leben. Wer lebt eigentlich in unserer Gemeinde? Welche Lebensformen finden wir vor? Was bewegt die Menschen? Was sind ihre Freuden und Hoffnungen, ihre Ängste und Nöte? Was sind ihre Talente und Ressourcen?
Im Leben vieler Menschen steht umgekehrt auch die Kirche am Rande ihres Bewusstseins, sie spielt keine Rolle. Sie suchen für ihre Fragen an anderen Orten Antwort. Wenn allerdings die Begegnung dieser beiden Welten gelingt, könnten sich daraus fruchtbare und zukunftsweisende Impulse für beide Seiten ergeben.
In einem Gesprächsabend am 21. September 2020 von 19:30 – 21:30 Uhr im Pfarrheim in Ampfing werden diese sehr allgemeinen Gedanken vertieft und konkretisiert.