Mariä Himmelfahrt 2022

Am kommenden Montag feiern wir wieder das Fest der „Aufnahme Mariens in den Himmel“. Gerade in Bayern hat dieses Fest einen hohen Stellenwert, ist Maria doch die Schutzpatronin Bayerns. Es gibt unzählige Kirchen, die diesem Patrozinium „Mariä Himmelfahrt“ geweiht sind, etwa in Mößling.

Mariä Himmelfahrt in Mößling

Die Besucher müssen ihren Kopf erheben, um dieses Motiv anzusehen. Der Blick geht in den Himmel, wo der Auferstandene schon auf seine Mutter wartet und sie willkommen heißt. Unser Blick geht nach oben und sieht, was bzw. wer auch uns erwarten wird am Ende unserer Tage.

Gerade in diesen krisengeschüttelten Zeiten (Klima, Armut, Gleichberechtigung der Frau, Corona, Krieg in der Ukraine und anderswo – um nur einige Themen zu nennen) gibt es vielleicht die Versuchung, von all dem wegzusehen. Es gibt die Versuchung, sich von dieser Welt abzuwenden und sich der künftigen zuzuwenden.

Da hätte man aber von Maria wenig verstanden. Da folgte man gerade nicht ihren Spuren – soweit sie in den Evangelien und der Apostelgeschichte niedergeschrieben sind. Sie hat Notlagen erkannt (die Hochzeit zu Kanaa) und gehandelt. Sie hat – etwa unter dem Kreuz – Leiden ausgehalten und ist präsent geblieben (wenn sie auch sonst nichts tun konnte). Sie hat sich um die Gemeinschaft der Jünger (und wohl auch der Jüngerinnen) bemüht nach der Auferstehung. Sie war wohl bis zu ihrem Tod (und darüber hinaus) im Kontakt mit den Aposteln, die ihr Grab drei Tage nach der Beerdigung aufgesucht haben. Dort entdeckten sie der Legende nach, dass Marias Leib verschwunden war und statt dessen Blumen, besonders Rosen, blühten. Da ist der Ursprung unseres Festes, der Aufnahme Mariens in den Himmel.

Vielleicht ist gerade dieses Fest ein Anlass, mal über unsere eigene Wirkmächtigkeit nachzudenken – und scheint sie noch so gering. Wir sind in der Spur Mariens, wenn wir ein offenes Ohr, ein offenes Herz, eine offene Stimme haben für die Menschen um uns herum. Wir sind Weggefährten Jesu, wenn wir den Weg zu den Menschen suchen und gehen. Und sei es auch „nur“ die/er Nachbar*in oder jemand, den wir beim Einkaufen treffen oder in der Kirche – und die/der Hilfe braucht.

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