Die Anzahl der Menschen mit einer der verschiedenen Arten von Demenzerkrankung steigt mit höherem Lebensalter. Mit ihnen steigt auch die Zahl derer, die mittelbar und unmittelbar davon mitbetroffen sind – sei es als Angehörige oder Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen. Nachdem dieser Krankheitsprozess mit leichten Symptomen beginnt, die sich immer weiter verschlechtern, ist es für die Mitbetroffenen schwer, das einzuordnen und dem Erkrankten zu helfen.
2017 habe ich diese Personen in einem Beitrag als „Co-dement“ bezeichnet. Sie sind mit dem Erkrankten verbunden und können sich dem nur schwer/ gar nicht entziehen. Sie richten ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr auf den Erkrankten. Sie übernehmen mehr und mehr Aufgaben und Verantwortung. Sie versuchen und müssen mehr und mehr kontrollieren. Sie spüren mehr und mehr Druck und Ausweglosigkeit. Es entwickeln sich häufig Gefühle wie Wut und Aggression. Und Schuldgefühle. Vor allem dann, wenn der Druck von außen (nicht beteiligte Familienmitglieder, Nachbarschaft, Dorf …) dazukommt. Und entlastende Hilfe nicht in Sicht ist.
Neben der tatkräftigen Entlastung durch Profis in vielen Bereichen (siehe mein Hilfenetzwerk als Anregung) ist auch der Austausch mit anderen hilfreich und notwendig. Dafür gibt es Selbsthilfegruppen, etwa bei der AWO in Mühldorf. Und es gibt den sog IKS-Kurs der Seniorenseelsorger. Dieser fünfteilige Kurs war für die bisherigen Teilnehmer*innen immer sehr entlastend. Jetzt findet wieder so ein Kurs statt.
Alles Infos gibt es in meinem vorherigen Beitrag und im Flyer unten. Ich möchte allen diesen Kurs dringend empfehlen.