Vor sieben Jahren – genau am 9. November 2017 war ich zum ersten Mal im Globus bei meiner offenen Sprechstunde. Ich war noch unsicher, ob mein Angebot wahr- und angenommen wird. Die Sorge war unbegründet. Die Seniorenseelsorge im Erzbistum München hat mir ein großes, unübersehbares Schild zur Verfügung gestellt.
Die Besucher blieben nicht aus. Sie brachten eine große Bandbreite an Themen mit. Viele Gespräche sind einfach ein Ratschen – bei manchen Besuchern ist spürbar, dass sie sonst niemanden zum Reden haben. Andere behandeln persönliche Probleme: Krankheiten, Krisen, Ehefragen, auch Glaubensfragen etc.
Meistens geht es nicht um den Wunsch, eine konkrete Hilfe zu bekommen. (Ich könnte oft auch „nur“ eine Hilfsmöglichkeit benennen.) Für die allermeisten ist es viel wichtiger, sich Mal aussprechen zu können bei jemandem, der zuhört, zu verstehen sucht und auf diesem Wege eine Klärung und eine Perspektive auf den nächsten Schritt ermöglicht.
Corona hat die Gespräche verändert. Erstmal war gar nichts möglich. Sobald es wieder ging, war ich präsent. Aber die Gesprächspartner blieben auf Abstand. Räumlich und inhaltlich. Erst allmählich gab es wieder längere und tiefere Gespräche. Auch neue Besucher kommen in der letzten Zeit. Hilfreich ist da meine zuverlässige Präsenz von 10 Uhr (spätestens) bis 11 Uhr in der Cafeteria. Hilfreich sind Blickkontakt und Lächeln. Ich bin ganz für meine Besucher da, ungestört von Handy oder Lektüre.
So freue ich mich immer auf meine Besucher, seien sie nun bekannt oder ganz neu. Kommen Sie ruhig auf mich zu. Ich heiße Sie willkommen!