Die Anzahl der Menschen, die in Deutschland von Armut bedroht sind, hat sich im Lauf der Zeit deutlich erhöht. Die sog. „Armutsgefährdungsquote“ liegt mit 15,6 % über dem Durchschnitt der Bevölkerung (Quelle: Mühldorfer Anzeiger vom heutigen Tag). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren es in den Jahren 2010 und 2011 in Deutschland noch 10,5 % – und auch damit mehr als in der Gesamtbevölkerung. Wenn ich die Zahlen richtig deute, hat sich die Armutsquote im Laufe der Jahre sowohl bei den 61-70-Jährigen wie auch bei den Menschen über 70 erhöht. Am deutlichsten fiel die Steigerung bei den 51-60-Jährigen aus, nämlich von 12,8% in den Jahren 2005-2007 auf 14,3% in den Jahren 2009-2011 (Quelle: Statistisches Bundesamt). Das bedeutet wohl, dass in den kommenden Jahren die Altersarmut noch mehr ansteigen wird. Besonders betroffen werden davon die Frauen, Alleinerziehende und auch schlecht Ausgebildete sein.
Hier wird also – bereits jetzt absehbar – ein großes gesellschaftliches Problem auf uns zukommen. Wie können wir dagegensteuern? Wie können wir gewährleisten, dass diese Menschen trotz des geringen Einkommens am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Wie können wir verhindern, dass zur Altersarmut eine Altersvereinsamung (und zwar aus wirtschaftlichen Gründen) dazukommt? Hier müssen wohl viele gesellschaftliche Gruppen zusammenwirken: Kirchen, Kommunen, Staat … Auch private Anbieter könnten deutlich verbilligte Zugangsmöglichkeiten schaffen, etwa zu kulturellen Veranstaltungen. Hinweisen möchte ich da nochmal auf meinen letzten Beitrag zum Stromspar-Check der AWO. Das ist bestimmt ein gutes Modell!
Ich meine, da müssten wir mal intensiver und vor allem miteinander nachdenken!