Das Thema „Altersarmut“ ist eines der wichtigsten Themen und beschäftigt mich, seitdem ich Seniorenseelsorger bin, also seit nunmehr sieben Jahren. Ich habe früh gemerkt, dass sich Armut im Allgemeinen und Altersarmut im Besonderen versteckt und nur mit einem sehr geschärften Blick wahrgenommen werden kann. Auch wenn alle statistischen Zahlen sagen, dass die (Alters-)Armut ein verbreitetes Phänomen ist und noch weiter ansteigen wird, wird sie dennoch nicht sichtbar. Betroffen sind oft Frauen (wegen der fehlenden Arbeitszeiten, die durch die Anrechnung von Erziehungszeiten nicht ausgeglichen werden), zunehmend Alleinerziehende (die nur halbtags arbeiten können) und auch Menschen mit schlechter Schul- und Berufsausbildung (wegen der geringen Löhne). Die Folgen der (Alters-)Armut sind freilich gravierend: sozialer Rückzug, Einbuße an Lebensqualität, ständige Sorge, ob und wie das Geld reichen wird. Für etwa ein Viertel aller von Armut Betroffenen ist es schwer bis unmöglich, mit unvorhergesehenen Ausgaben (etwa Reparaturen oder Rechnungen für Medikamente) klar zu kommen.
So freut es mich, dass es am kommenden Montag in der ARD einen Fernsehfilm zu diesem Thema gibt: „Auf der Straße“ mit Christiane Hörbiger. Gezeigt wird er um 20.15 Uhr.
Im Anschluss zeigt Reinhold Beckmann in seiner Reportage „Absturz in die Schuldenfalle“ Menschen, die durch Arbeitslosigkeit, Krankheit und Trennung in finanzielle Not geraten sind.
Ich erhoffe mir durch diese Sendungen eine größere Sensibilität für diese Personengruppe. Übrigens werden zur gleichen Zeit (leider haben wir das nicht früher gewusst) die Seniorenbeauftragten der Pfarreien und der Kommunen sich u. a. mit diesem Thema befassen.