Gedanken zum 4. Advent 2019

Zur Welt kommen

„Ich komme zu Dir!“ Dieser Satz drückt eine Bewegung aus. Ich bewege mich und meine Bewegung endet bei Dir. Meine Bewegung findet ihr Ziel bei Dir. Du bist das Ziel meiner Bewegung.

Ich komme zur Welt: Ich bewege mich auf die Welt zu. Meine Bewegung endet bei der Welt, in der Welt, auf der Welt. Die Welt ist das Ziel meiner Bewegung.

Gott kommt zur Welt: Gott bewegt sich auf die Welt zu. Gottes Bewegung endet bei der Welt, sie findet ihr Ziel in der Welt.

Welche Welt findet Gottes Bewegung vor?

Unsere Welt ist zurzeit sehr in Unruhe und oft auch im Aufruhr. Viele politische und gesellschaftliche Krisen in vielen Ländern rund um den Globus. Viele wirtschaftliche Unsicherheiten. Selbst das Klima ist im menschengemachten Wandel. Vieles wirkt da lebenshinderlich und zeigt einen unglaublichen Egoismus und die Sucht nach eigenem Wohlergehen – auch auf Kosten anderer. All das geht nicht spurlos an uns vorüber, mögen wir uns auch noch so sicher fühlen. Dazu kommen noch viele persönliche Krankheiten, Krisen und Bewegungen.

In all dem tut einer, der als „Retter“ angekündigt wird, gut. Jesaja hat ihn schon angekündigt und hält so die Sehnsucht der Menschen seiner Zeit wach. Johannes hat ihn angekündigt und die Sehnsucht der Menschen richtete sich auf Jesus, den „Retter der Welt“. Jesus hat sich und den Heiligen Geist angekündigt und das ist der Grund unserer Sehnsucht und unserer Hoffnung.

Aber wo und wann und wie wird diese Begegnung stattfinden?

Wir sehen auch lebensförderliche Bewegungen: Menschen engagieren sich gesellschaftlich und politisch (etwa für Geflohene oder das Klima); Menschen solidarisieren sich mit Opfern von Gewalt (etwa durch „un violador en tu camino“); Menschen zeigen Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft; Menschen übernehmen ein Ehrenamt – etwa als Feuerwehrler. Menschen haben die Not anderer im Blick und verdrängen sie nicht. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

In all dem sehe ich das Kommen Gottes zur Welt. Noch ist Erwartungszeit – Verheißungszeit – Hoffnungszeit. Noch ist nicht Weihnachten.

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