Gedanken zu Weihnachten 2019

Zu-kunft?

Feiert man an Weihnachten etwas Vergangenes oder etwas Zukünftiges? Wieder begegnen uns zwei Wörter der Bewegung: das eine ist ge-gangen, sogar ver-gangen. Das andere, Zukunft: das ist das, was auf mich zu-kommt.

Vergangen ist die Geburt Jesu. Die war vor gut 2000 Jahren. Wenn es nur das wäre, hätten wir den Advent verbracht wie in der Erwartung des eigenen Geburtstages, der schon vor langer Zeit war und jetzt immer wieder be-gangen wird.

Aber Weihnachten weist auch in die Zukunft: wir erwarten immer noch den, der kommen wird.

Wenn wir nur auf das Vergangene schauen, hätte sich wohl wenig verändert gegenüber der „Zeitenwende“. Christen schauen aber weiter und erwarten das in der Vollform, in der Fülle, was sich im irdischen Leben und Wirken Jesu angedeutet hat: die Aufhebung all dessen, was das Leben einschränkt. Die Erwartung geht auf Frieden, auf Gerechtigkeit (der göttlichen, die jedem Menschen gerecht wird – und nicht der menschlichen im Sinne der Justiz), geht auf Wohlergehen für alle, auf grenzenlose Annahme und Liebe, auf Barmherzigkeit, auf Gnade.

Das alles sind große Worte. Worte für Großes, das auf uns zu-kommt.

Großes, was wir manchmal auch schon im Kleinen erleben können.

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