Die katholische Kirche in Deutschland (von ganz oben bis ganz unten) macht mir Sorgen. Nicht nur wegen der mühsamen Missbrauchsaufarbeitung, nicht nur wegen der Verengung von Verantwortung auf formale oder Kommunikations-Fehler (etwa bei Bischof Heße oder Kardinal Woelki). Es ist auch der Fokus auf dringende innerkirchliche Reformprozesse, die so zäh verlaufen. Dies alles verhindert immer wieder die eigentliche Aufgabe der Kirche: sich den Menschen zuzuwenden. Dieses Kreisen um sich selbst (bestimmt notwendig) muss unterfüttert werden mit einem Interesse an der Lebenswirklichkeit der Menschen. Nicht nur der Kirchgänger, der Kerngemeinde. Sondern vielmehr der Menschen, die in der unmittelbaren Umgebung von Kirche leben und von deren Lebensrealität „die Kirche“ so wenig Konkretes weiß. Was sind ihre alltäglichen Sorgen und Nöte? Was sind ihre Lebensstrategien? Was sind ihre Hoffnungen? Wo liegen Konfliktfelder? In welchen Bezügen leben sie?
Wir Ältere erinnern uns noch an Papst Johannes XXIII. und das 2. Vatikanische Konzil, an die Zeit des Aufbruchs und des „aggiornamento“. Jetzt ist es wieder Zeit, die Kirchentüren aufzumachen und hinauszugehen zu den Menschen und den Orten, an denen sie leben.
So wie das manche ( leider zu wenige) Seelsorger jetzt schon tun. Solche Seelsorger sind das Hoffnungszeichen!
Was werden wir am Kirchweihsonntag in den Predigten hören?