Morgen feiern die Katholiken das Fronleichnamsfest. Dabei wird in einer feierlichen Prozession die Hostie, das geweihte Brot, durch die Straßen getragen und den Menschen gezeigt.
Was bedeutet „Brot“ überhaupt in diesen Tagen?
Getreide in den Lagerhallen und Häfen der Ukraine kann nicht abtransportiert werden. In Indien gibt es wegen der dortigen Dürre einen Ausfuhrstop. Millionen Menschen sind auf dieses Getreide weltweit angewiesen. Der „normale“ Hunger in der Welt (ist Hunger jemals „normal“, sprich tolerierbar?) gerät aus dem Blickfeld. Dabei hat schon Präsident Clinton in den Siebziger Jahren gesagt, der weltweite Hunger sei kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem. Und die Älteren bis in meine Generation erinnern sich noch an die mageren Zeiten nach dem Krieg.
Wir Katholiken tragen Brot zu den Menschen. Vielleicht nicht nur zu den Menschen in unseren Straßen, in denen es auch Armut gibt und Hunger. Das Brot ist das Zeichen für unseren Glauben. Es zu den Menschen zu bringen, verdient jeden Einsatz – hier und weltweit.