Heute wurde in der Zeitung eine Erhebung veröffentlicht, nach der die Bevölkerung Deutschlands wächst. Schon seit annähernd 40 Jahren liegt die Zahl der Sterbefälle über der der Geburten. Das bedeutet: die Zahl der Deutschen nimmt immer mehr ab. Dass unsere Bevölkerung dennoch wächst, liegt an der vermehrten Zuwanderung von außen. Dabei kommen die meisten Zuwanderer aus Russland und Rumänien und haben zumeist auch deutsche Wurzeln. Ein anderer großer Teil kommt aus den Mittelmeerländern, den EU-Staaten Spanien, Italien und Griechenland. Asylbewerber und anerkannte Asylanten spielen eine untergeordnete Rolle – trotz mancher populistischer Klage. Wir sollten auch bedenken, dass die ausländischen Arbeitnehmer dazu beitragen, unsere Wirtschaft hochzuhalten und auch unsere Renten zu finanzieren. Auch das „Seniorenpolitische Gesamtkonzept“ unseres Landkreises Mühldorf betont, wie wichtig die Zuwanderung für die einzelnen Gemeinden ist, um leben, manchmal auch um überleben zu können.
Eine Aufgabe ist es allerdings schon, diese Menschen zu integrieren, ihnen die Möglichkeit zu bieten, an unserem gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre je eigene Kultur mit unserer zu verknüpfen. Hier gibt es immer noch Spielraum nach oben. In diesem Zusammenhang vermisse ich eine deutliche Stimme der Kirche, die die Aufnahme der Fremden (seien sie aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen [wegen Verfolgung und Gewalterfahrung] hier) als eine christliche Grundaufgabe deutlich macht. Dabei haben gerade unsere jüdischen Glaubensväter und -mütter die Erfahrung gemacht, wie überlebensnotwendig die Aufnahme in einem Gastland ist (siehe Ägypten unter Josef).