Bericht vom Informationsabend der Seniorenbeauftragten

Am vergangenen Mittwoch haben wir unseren Informationsabend für die pfarreilichen und die kommunalen Seniorenbeauftragten gehalten. Schon in der Vorstellungsrunde wurde die gute Mischung aus  erfahrenen und aus neuen Seniorenbeauftragten sichtbar und auch, wie viel Kompetenz und langjährige Erfahrung in verschiedenen Ehrenämtern sich hier versammelt hatte. Teilweise gab es noch wenig Berührungspunkte mit dem Thema: Leben im Alter, teils wurden und werden Erfahrungen im privaten Bereich gemacht, ein Teil hatte auch schon lange mit Senioren in ihren unterschiedlichen Lebenslagen zu tun. Allen gemeinsam war die Neugier und die Bereitschaft zum Einsatz für diese wachsende Bevölkerungsgruppe.

Seniorenbeauftragte Juni 2014

Seniorenbeauftragte Juni 2014

So sammelten wir in einem ersten Schritt, wo die Senioren im gemeindlichen Leben auftauchen. Beeindruckend war dabei die Vielfalt, die vom Pflegeheim bis hin zum Fitnessstudio, von den Seniorennachmittagen bis in die Politik, von den Gottesdiensten bis hin zum Spielplatz als Betreuer für die Enkel reichte. Senioren sind dabei z. T. selbst aktiv und mobil, sie unternehmen Fahrten, machen Ausflüge, gestalten ihren Lebensbereich im privaten wie im öffentlichen Raum. Sie engagieren sich für andere und beteiligen sich am gesellschaftlichen Leben. Andere nehmen gerne das Angebot von Kirchen, Vereinen, Bildungseinrichtungen wahr, genießen ihre Zeit im Cafe, beim Tanzen oder beim Baden, suchen Kontakt und das Gespräch beim Einkaufen. Für viele ist es wichtig, sich zu einer Gruppe und zur Gesellschaft dazugehörig zu erleben. Dies gilt wohl auch für die, die nicht mehr ihr Haus oder gar ihr Bett verlassen können; sie sind jedoch darauf angewiesen, dass der Kontakt von außen hergestellt wird. Auch hier engagieren sich ältere Menschen, u.a. die Seniorenclubleiter.

Als nächstes haben wir einen statistischen Blick auf das Leben der Senioren im Landkreis geworfen, wie er im „Seniorenpolitischen Gesamtkonzept“ des Landkreises Mühldorf vor vier Jahren erstellt worden ist – einschließlich der inzwischen zu beobachtenden Entwicklungen. Immerhin sind etwa 20 % aller Menschen im Landkreis über 65 Jahre alt, Tendenz: ansteigend. Dieses Gesamtkonzept bietet für den Landkreis und jede einzelne Kommune Handlungsempfehlungen, um das Leben der Senioren in den Bereichen: 1) Infrastruktur – 2) Gesellschaftliche Teilhabe – 3)  Selbstbestimmtes Wohnen – 4) Pflegebedarf und 5) Information zu gestalten und zu verbessern. Als Aufgaben für die Seniorenbeauftragten haben wir beschrieben, dass sie Interesse an den älteren Menschen haben sollten (Hinschauen, zuhören, reden), dass sie Hilfsmöglichkeiten vermitteln können (dazu brauchen sie selber viele Informationen), dass sie die Senioren in der Gesellschaft integriert halten oder wieder integrieren) wollen. Außerdem kamen schon ganz konkrete Vorhaben wie aktuelle Ausstellungen, die ein biografisches Arbeiten ermöglichen.

In einem letzten Schritt haben wir nach Unterstützern gesucht. Als erstes nannten wir die Zusammenarbeit von kommunalen und pfarreilichen Seniorenbeauftragten. Dann bietet sich zum einen die „Freiwilligenagentur Ehrensache e.V.“ mit seinem Geschäftsführer Alfons Wastlhuber an, zum anderen berichtete Frau Bettina Schlögl von ihrer Arbeit als Seniorenreferentin im Landratsamt Mühldorf – zusammen mit Herrn Matthias Burger. Das Spektrum ist breit und reicht von Hilfen bei Anträgen bis hin zur Wohnraumberatung und Weiterleitung von Informationen und Hilfen anderer Träger. Unterstützen können schließlich Seelsorger, Behindertenbeauftragte, Familienbeauftragte, Seniorenclubleiter, Nachbarschaftshilfen – eigentlich jede/r.

Am Ende des Abends stand der Wunsch nach weiterem Austausch über die Erfahrungen, dazu auch konkrete Hilfsmöglichkeiten (etwa meine Liste des Hilfenetzwerkes) und das Nachdenken über konkrete Lebenssituationen der Senioren.

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