Gedanken zu Weihnachten

Wir feiern mit Weihnachten, dass Gott für die Menschen eingetreten ist, dass er ihnen nahe – mehr noch – dass er einer von uns sein wollte. In Jesus hat sich Gott immer wieder für andere eingesetzt, besonders für die am Rande: die Ausgestoßenen, die Benachteiligten, die Kranken und Verurteilten.

Gerade in diesen Tagen, wo viele Menschen gegen etwas auf die Straße gehen, wird mir bewusst, dass es zu wenig ist, nur gegen etwas zu sein. Schon als Schüler und Studenten mussten wir bei unseren Demonstrationen im Schwabing der 70er Jahre überlegen, wofür wir uns einsetzen, wofür wir einstehen, wofür wir demonstrieren.

Wofür stehen Christen ein? Sicher haben wir einen ursprünglichen Zugang zu den Flüchtlingen (auch die Wirtschaftsflüchtlinge, wenn ich an Josef und seine Brüder denke, die in einer Hungersnot nach Ägypten gewandert sind) oder auch zu den Verfolgten (wenn ich an das Jesuskind denke, das vor Herodes nach Ägypten fliehen musste, weil der seine Herrschaft bedroht sah). Wir haben einen Zugang zu den Menschen in Not, denn wir Christen definieren uns als eine leidempfindliche Religion. Wir haben einen Zugang zu den erlösungs- und rettungsbedürftigen Menschen, denn wir wissen um die eigene Erlösungsbedürftigkeit.

Wird diese Seite von Weihnachten in unseren heimeligen Wohnzimmern und den feierlichen Gottesdiensten seinen Platz finden?

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