Wer hat Ihnen schon mal eine Geschichte erzählt? Ein Märchen oder eine Gute-Nacht-Geschichte oder eine frei erfundene Geschichte?
Wer hat Ihnen schon mal seine Geschichte erzählt? Vielleicht nur in einem kleinen Ausschnitt. Vielleicht nur eine winzig kleine Begebenheit, nicht die ganze Lebensgeschichte. Manchmal auch mehr. Und dann wundert man sich: „Was Du alles erlebt hast! Unglaublich!“
Geht es denn bei diesen Geschichten darum, dass sie „wahr“ sind in dem Sinn, dass sie einer objektiven Überprüfung standhalten? Oder geht es in diesen Geschichte darum, dass sie eine Persönlichkeit zeigen? Oder geht es um eine „Inszenierung“, mit der jemand sein Leben gut ertragen und anschauen kann? Oder geht es in diesen Geschichten um die Beziehung, die die Geschichte schafft zwischen Erzähler und Zuhörer?
In jedem Fall finde ich es immer sehr spannend, wenn ich an Lebensgeschichten oder einzelnen Episoden teilnehmen darf. Was Menschen in ihrem Leben an Schönem erlebt und an Schwerem durchstanden haben. Wie sie die Schwierigkeiten gemeistert haben. Wie sie Hoffnung geschöpft haben und die Zuversicht gewachsen ist. Oder auch, wie sie immer wieder in eine ähnliche Erfahrung hineingeraten sind. Das ist manchmal auch bedrückend.
Das Bild stammt übrigens aus einer Fotoserie, die das Diözesanforum Seniorenarbeit veröffentlicht hat. Darunter steht ein Psalmvers aus dem Alten Testament: „Kommt und hört! Ich will erzählen, was Gott mir Gutes getan hat.“ (Ps 66, 16)
Was hat Gott Ihnen Gutes getan? Wovon könnten Sie erzählen? Was verändert sich, wenn Lebensgeschichten unter diesem Aspekt erzählt werden?