Die ganze Lebenswelt der Senioren
Beim letzten Informationsabend der Seniorenbeauftragten hatten wir die ganze Welt der Senioren im Blick. Zunächst haben wir die pflegebedürftige Seite in den Vordergrund gestellt. Sigrid Auer von der Fachstelle für Senioren im Landratsamt Mühldorf hatte vier Koffer voller verschiedener Hilfsmittel dabei. Mit ihnen lassen sich etliche Beschwernisse leichter bewältigen. Die vielen anwesenden Seniorenbeauftragten zeigten sich überrascht und beeindruckt von der Vielzahl der unterschiedlichen Möglichkeiten. Menschen mit Einschränkungen in der Mobilität können sich wieder leichter waschen, sich anziehen oder ihr Essen zubereiten. Menschen, die schwer hören, haben vielfältigste Möglichkeiten, das Fernsehen oder Telefonate besser zu verstehen. Auch für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, gibt es einfache Hilfen, etwa durch ein Telefon mit Bildtasten oder eine Matte, die bei Stürzen aus dem Bett ein Signal für den Angehörigen gibt. Damit haben manche Seniorenbeauftragte schon Erfahrungen in der eigenen Familie gemacht und bestätigten die große Entlastung, die hier möglich ist.
Nach dem Blick auf die Hilfsbedürftigkeit von Senioren habe ich im zweiten Teil einen Workshop vorgestellt, der den Blick auf die aktive Seite von Senioren und Hochaltrigen gelenkt hatte. Es gibt zusätzlich zum hohen bestehenden Engagement der Senioren noch eine große Bereitschaft, sich aktiv mit den Erfahrungen in die Gesellschaft einzubringen, wie Alfons Wastlhuber von der Freiwilligenagentur Ehrensache e.V. unterstrich. Er benannte als Beispiele die Lesepaten, die familiäre Pflege, die Betreuung von Pflegebedürftigen in der Nachbarschaft oder ganz praktische Hilfe. Allerdings seien den Senioren punktuelle Aktionen lieber als ein dauerhaftes Engagement. In der anschließenden Austauschrunde wurden viele Projekte in den einzelnen Gemeinden benannt, die zum Teil für Senioren gemacht werden, zum Teil aber auch von ihnen selbst initiiert und durchgeführt werden. Es gibt zum Beispiel einen sehr gut besuchten halbjährlichen Mittagstisch in Reichertsheim oder das „Cafe Miteinand“ in Gars als Treffpunkt von Geflüchteten und Garsern unter hoher Beteiligung auch Älterer. Einige Seniorenbeauftragte berichteten von Vorträgen zur Sicherheit oder zur Sturzprophylaxe. In Mühldorf wurde ein Seniorenforum gegründet, bei dem Senioren Angebote für Senioren machen.
So haben die Seniorenbeauftragten wieder gute Anregungen bekommen, nicht nur die hilfsbedürftigen Senioren zu unterstützen, sondern auch die vielen „Fitten“ bei ihrem Wunsch, ihre Kompetenzen für andere und zur eigenen Freude einzusetzen