In manchen Gesprächen der letzten beiden Wochen habe ich gehört, wie die Corona-Pandemie die Situation der Pflegebedürftigen zu Hause und ihrer Angehörigen verändert. Die meisten Demenzkranken werden ja zu Hause gepflegt, manche mit Unterstützung einer häuslichen Pflegekraft, andere mit Hilfe eines Pflegedienstes. In dieser Zeit haben nun manche dieser Pflegekräfte die Schwierigkeit, dass ihre Arbeit vom Coronavirus beeinträchtig wird. Sei es, dass sie selbst infiziert sind und nicht mehr arbeiten können, sei es, dass sie aus osteuropäischen Ländern kommen und nicht mehr einreisen dürfen. Oder umgekehrt: diejenigen, die da sind, können nicht in ihre Heimat reisen, weil ihre Ablöse dort festsitzt. Wie auch immer stellt das die Angehörigen der Pflegebedürftigen vor große Probleme.
Manchmal kommen solche Schwierigkeiten gar nicht an die Öffentlichkeit. Pflegebedürftigkeit und vor allem Demenz ist immer noch mit Scham besetzt und versteckt sich gerne. Die Angehörigen sind oft so mit der Pflege beschäftigt, dass kaum Zeit bleit für den Weg nach draußen. Schon gar nicht für ein längeres Gespräch über ihre Situation.
Es ist also ein besonders wachsames Auge gefordert und auch die Kenntnis der Lebenslage dieser Familien. Vielleicht gelingt es im Ort, das zu erkennen und – wenigstens begrenzt (und auch das ist schon viel) – Unterstützung zu geben. Das reicht dann vom aufmunternden Wort bis hin zu einer tätigen Hilfe, etwa beim Einkauf.
Ich bitte also alle, mal in der Nachbarschaft zu schauen bzw. zu überlegen, wer da vielleicht Hilfe brauchen könnte.