Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz

Die Bundesregierung fördert schon seit einigen Jahren den Aufbau von lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz. Solche Allianzen richten sich immer an den Gegebenheiten vor Ort aus. Sicher gibt es in jeder Gemeinde Demenzerkrankte, die zu Hause leben und dort von Angehörigen versorgt werden. Manche (etwa ein Drittel) nehmen dazu die Hilfe von mobilen Pflegediensten in Anspruch. Nicht jede Gemeinde hat ein Pflegeheim, welches in eine solche Allianz einzubeziehen wäre.

Bei einer derartigen Allianz kann man natürlich auch an die kommunalen und auch die kirchlichen Seniorenbeauftragten denken. Für mich persönlich besonders wichtig sind nachbarschaftliche Unterstützer, sei es organisiert (wie etwa in einer als Verein organisierten Nachbarschaftshilfe) oder auch einfach so als ehrenamtliches Engagement. Gerade in diesem Bereich zeigt sich für mich, wie sehr eine Gemeinde auch die im Blick behält, die sich – krankheitsbedingt (selbst erkrant oder „co-dement“, wie ich es einmal genannt habe) – aus dem öffentlichen Leben zurückziehen (müssen), weil die ganze Zeit und Sorge sich zunehmend um den Demenzerkrankten konzentriert.

Das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ wird ab diesem Jahr neu aufgelegt. Es richtet sich an Akteure in Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen bisher noch keine Lokalen Allianzen gefördert worden sind. Ziel ist es, den Aufbau und die Verbreitung lokaler Netzwerkstrukturen zum Thema Demenz zu unterstützen.

Um die Nachhaltigkeit der geförderten Projekte zu unterstützen, bietet die Netzwerkstelle der BAGSO ab sofort fachliche Unterstützung bei der Bewerbung und steht später den Projektträgern in der Umsetzung ihrer Projekte beratend zur Seite. Dabei arbeitet sie eng mit den Landesfachstellen für Demenz zusammen.

Von 2012 bis 2018 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bundesweit bereits 500 Lokale Allianzen gefördert. Kommunen, Vereine, Einrichtungen, Organisationen oder Anbieter haben sich in unterschiedlicher Weise zusammen getan, um Angebote zu entwickeln und zu vernetzen. Mit Information, Beratung und Betreuung verbessern sie Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen und tragen zur Sensibilisierung bei. Die Netzwerkstelle der BAGSO unterstützt die Lokalen Allianzen und andere lokale Demenznetzwerke seit 2018 mit fachlichen Impulsen und Erfahrungsaustausch. Sie wird durch das BMFSFJ gefördert.

Die Bewerbungsfrist für die erste Förderwelle des neuen Programms, das am 1. Oktober 2020 startet, läuft bis 30. Juni 2020. Bis 2024 sind vier weitere Förderwellen geplant. Nähere Informationen zur Ausschreibung des BMFSFJ gibt es unter:

zur Ausschreibung

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