Gestern wurde zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ in Deutschland wieder die Statistik über Gewalttaten in Partnerschaften veröffentlicht. Die reichen von Beschimpfungen, Stalking, Körperverletzungen bis hin zu Mord. 139 Frauen kamen ums Leben und 30 Männer. Ähnlich ist der Prozentsatz insgesamt. Auszugehen ist immer von einer extrem hohen Dunkelziffer, die Zahlen geben nur die angezeigten Delikte an.
In Deutschland hat diese Meldung wenig Resonanz erfahren. Anders als in Lateinamerika etwa, wo dieses Thema seit Jahren von Künstlern und Engagierten in die Öffentlichkeit getragen wird. Ich erwähne beispielhaft „Las Tesis“ und Elina Chauvet.
Ich glaube, Gewalt gegen Frauen gab es schon immer. Die Bibel erzählt von Susanna und den geilen alten Männern (im Buch Daniel), Jesus hat es mit der „Sünderin“ zu tun. Beide schaffen einen geschützten Raum für die Frau. Dass die von Männern geschriebene Bibel von Missbrauch und Gewalt und dem Eintreten für die Frau berichtet, will was heißen! Ich verstehe das auch als Kritik an männlichen Machtgebaren, das sich quer durch die Geschichte zieht. Auch heutige Seniorinnen haben diese Erfahrung machen müssen und konnten/ können nicht darüber reden.
Sehen wir das nicht? Hören wir das nicht? Identifizieren wir die Gewalt nicht unter diesem Aspekt?
Eigentlich müsste ein Aufschrei durch unser Land gehen!