Na, schon was entdeckt in Ihrem Alltag? Etwas, wo das Herz aufgegangen ist? Etwas, wo eine Tür aufgegangen ist (nicht die des Adventskalenders, sondern eine Lebenstür)? Etwas, wo ein neuer Ton, eine neue Melodie gar, zum Klingen kam?
Maria macht sich auf die Reise zu Elisabeth, von Nazareth in die Nähe von Jerusalem. Zu einer Hilfestellung. Denn Gott zeigt sich in einer Hilfestellung. Dort, in der Ferne, „entdeckt“ sie, was ihr ganz nahe ist – herzensnah. Manchmal braucht man Abstand, um das Wesentliche zu erkennen. Manchmal braucht man einen anderen für eine andere Perspektive. Manchmal braucht man jemanden, der sensibel ist und spürt.
Aus der Ferne erkennt man das Eigene sicherer. Darum ist es sinnvoll, Fremdes kennenzulernen, weil man damit sich selber besser kennenlernt. Jeder, der schon mal Urlaub in fernen Ländern gemacht hat und die Kultur und Lebensweise dieses Landes erfahren hat (am ehesten außerhalb des Hotels), wird das bestätigen. Es gilt auch für die Begegnung mit Menschen. Maria erkennt sich nicht (nur) in der Begegnung mit dem Engel, sondern in der Begegnung mit ihrer Verwandten.
Natürlich ist das auch eine kunstvoll gearbeitete theologische Aussage. Gott wirkt Leben sowohl bei denen, die keine Perspektive auf Leben mehr zu haben glauben (die Seniorin Elisabeth) wie auch bei denen, die noch alles vor sich haben.
Gott zeigt sich im Lebensförderlichen, in einem MEHR an Leben. Auch bei Ihnen, auch in der kommenden Woche.