Bald ist wieder der Kirchweihsonntag, der Tag, an dem man der Weihe der Kirche gedenkt, wenn der tatsächliche Weihetage nicht bekannt ist.
Dieses Jahr jedoch ist – 60 Jahre nach Beginn des 2. Vatikanischen Konzils – geprägt von Aufbruchstimmung einerseits und Angst vor Veränderung andererseits. Standortbestimmung ist angesagt und Zukunftsvision. Die Kirche ist nicht mehr „das Haus voll Glorie“. Vielmehr verbeult und geschunden von Missbrauch von Macht und Klerikalismus, von Weltfremdheit und egozentrischer Selbstzufriedenheit. Und es gibt daneben und dagegen engagierte Gläubige bei den Seelsorgern und den Ehrenamtlichen, die (etwa beim „Synodalen Weg“) Wege in die Zukunft suchen, Wege zu den Menschen hin. Sie orientieren sich am Beispiel Jesu und dessen Hinwendung zu den Menschen. Sie wenden sich den Menschen zu, die in ihrer Gemeinde, in ihrem „Sozialraum“ leben. (Nachdem viel vom Sozialraum die Rede ist, werde ich Mal einen Beitrag schreiben zum Sozialraum Jesu.)
„Die Kirche im Dorf lassen.“ Was als beschwichtigendes Sprichwort gilt, könnte aber Programm zur (Neu-)Orientierung bieten: Welche Menschen leben im Dorf/ der Gemeinde/ dem Sozialraum in welchen Lebenssituationen? Und wie kann unsere Kirche (Haupt- und Ehrenamtliche!) diesen Menschen begegnen?
Ich meine: Zuhörend – wahrnehmend – zugewandt – deutend – diakonisch dienend.