Am Wochenende gab es mancherorts Demonstrationen gegen rechte Parteien, Organisationen und Denkweisen. Mitten drin habe ich im Fernsehbericht ein Schild der Organisation „Omas gegen Rechts“ gesehen.
Bei den „Omas“ sind sicher auch die „Opas“ mitgemeint. Jedenfalls Menschen, die entweder die Zeit des Nationalsozialismus noch selbst erlebt haben oder aber (wie ich) bei ihrer Elterngeneration die Traumatisierungen dieser Zeit mitbekommen haben. Dabei habe ich nicht nur körperliche Wunden vor Augen, sondern auch Ängste, Beziehungsschwierigkeiten, Verlust der Lebensfreude etc.
Dass sich diese Generation bei den Demonstrationen zeigt, macht deutlich, wohin wir als Gesellschaft wie auch als Einzelne steuern könnten, wenn rechtsradikales, ausgrenzendes und gewaltbereites Denken, Sprechen und Handeln Macht gewinnt – weil sie die Folgen dieses Denkens, Sprechens und Handelns erlebt haben. Gerade die Seniorinnen machen die Dringlichkeit sichtbar, sich für eine gerechte, solidarische und am Gemeinwohl (und nicht an der Durchsetzung von Einzelinteressen) orientierte Gesellschaft einzusetzen.
Insofern sind die „Omas gegen Rechts“ inmitten all der jüngeren Demonstranten ein Hoffnungszeichen. Alt, mittelalt und jung gemeinsam nicht nur „gegen“ etwas, sondern auch für mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Für eine lebenswerte Zukunft für alle.