Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas will eine Reform des Rentensystems angehen. Endlich wagt sich jemand an dieses Thema, das eigentlich schon seit vielen Jahren auf der Agenda stehen müsste.
Die Pläne von Frau Bas sehen vor, auch Beamte und Selbständige in das Rentensystem einzubeziehen. Die Beamten erhalten bisher keine Rente, sondern sind „Versorgungsempfänger“. Ihre Bezüge liegen im Schnitt bei etwa 66 % der Einkünfte der letzten Jahre (in der Spitze bei knapp 72 %). Davon können Rentner mit ihren 48 % nur träumen, zumal ihre Rente auch in absoluten Zahlen deutlich niedriger ist, nämlich im Durchschnitt nur halb so hoch.
Auch Selbständige einzubeziehen scheint mir notwendig. Die sind meistens nicht auf das staatliche Rentensystem angewiesen; aber im Notfall muss halt doch der Staat mittels der Grundsicherung einspringen.
Ich bin natürlich kein Rentenexperte. Ich kann auch nicht ganz genau beurteilen, ob ein staatlicher Aktienfonds das Mittel der Wahl ist (wie in Schweden etwa seit über 20 Jahren). Und natürlich weiß ich auch, dass sich diese Reform erst in vielen Jahren bemerkbar machen würde.
Aber dass sich jetzt endlich, nach viel zu langer Zeit des Abwartens, des Augenschließens und mit dem Blick nur auf die nächste Wahl mit den entsprechenden Stimmen (statt zukunftsweisend zu denken) etwas bewegt: das finde ich auch unter dem Aspekt der Generationengerechtigkeit prima.