Unter dem Titel „Die Armut Gottes“ haben wir uns heute vormittag Gedanken zum Weihnachtsevangelium gemacht.
In der Weihnachtsgeschichte der Bibel und der Volksfrömmigkeit tauchen verschiedene Symbole der Armut auf: die Obdachlosigkeit und die Zurückweisung durch die Wirte, der Stall und die Krippe, die Windeln, die Hirten, die Nacht…
In all diesen Symbolen haben wir auf dem Hintergrund alttestamentlicher Texte (etwa Jes 9 oder Ez 16) die heutige Armut und Armseligkeit erkannt: die schwere, lebensbedrohliche Krankheit, die tiefe Depression, die harte Obdachlosigkeit, die innere Leere, den Verlust von Lebenssinn und auch der Verlust der Gottesbeziehung …
Trost und Stütze fanden wir dann darin, dass Jesus sagen könnte: „Im Stall – da bin i dahoam“. Also gerade am Ort der Armseligkeit, wo wir nichts vorweisen können als leere Hände und ein großes Bedürfnis und Betteln nach Gottes Nähe und Fürsorge. Hier dachten wir an konkrete Menschen und Gruppen, etwa an die Bewohner der Philippinen, an die Verzweifelten, an Kranke. Und natürlich auch an eigene Lebenserfahrungen, für die das Land der Finsternis, das „Todschattenland“ das sprechende Bild ist und war.
In diesem Todschattenland leuchtet Gottes „Morgenstern der finstern Nacht“ auf – Jesus Christus. In unsere armselige, bedürftige Welt kommt er, dort hat er seinen Platz und nicht in unserer Großartigkeit, in unseren Verdiensten, in unseren Erfolgen.
Aus unserem Stroh kann ein Stern werden. Man braucht dazu Wissen, Geschick, Geduld, Zeit. So können auch wir mit unseren abgewerteten Seiten umgehen, so kann aus unserer Armseligkeit ein helles Licht (Jes 9) werden – Gottes Licht.
Im Weihnachtsegen am Schluss ließen wir uns Gottes menschenfreundliches Licht und Lächeln zusagen.