Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bzga hat in ihrer Reihe „Alkoholspiegel“ im Juni das Thema „Alkohol im Alter – ein unterschätztes Problem“ aufgegriffen. Sie berichtet darüber, dass in Deutschland etwa 18 % der Männer und 12 % der Frauen über 65 Jahren Alkohol missbräuchlich konsumieren oder alkoholkrank sind. Diese Zahl werde mit den geburtenstarken Jahrgängen noch ansteigen.
Im Alter verändert sich ja der Körper und sein Stoffwechsel, so kommt es zu einem verlangsamten Abbau des Alkohols. Mit der zunehmenden Gebrechlichkeit brauchen ältere Menschen mehr Medikamente. Die Wechselwirkung zwischen Medikamenten und Alkohol sind recht beträchtlich und beängstigend. Und was viele nicht wissen: auch in etlichen Medikamenten (etwa Hustensaft) befindet sich Alkohol.
Es gibt natürlich viele, die schon in jüngeren Jahren alkoholkrank geworden sind. Andere haben lange abstinent gelebt oder mit unbedenklichem Konsum (bis zu 12 g Reinalkohl bei Frauen, bis zu 24 g bei Männern, das entspricht 0,3 – 0,6 l Bier pro Tag bei zwei Tagen Abstinenz pro Woche). Aber es gibt auch diejenigen, die erst im Alter riskant trinken und dann alkoholkrank werden.
Was sind die Risken, die im Alter zu einem Missbrauch oder Abhängigkeit führen können?
- nach der Arbeitsphase der – zunächst – unstrukturierte Tages- bzw. Wochenablauf.
- der mit der Rente einhergehende Bedeutungsverlust trifft vor allem Männer, die sich oft über die Arbeit definieren
- Verlusterfahrungen (Gesundheit, Vitalität, auch Todesfälle im Familien- bzw. Freundeskreis etc.)
- Vereinsamung
- Altersdepression
- etc.
Hilfen bieten natürlich die Selbsthilfegruppen und die Suchtberatungsstellen an. Aber schon das Gespräch über sich selbst, die eigene Lebenssituation, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse kann helfen.
Wer sich weiter informieren will, findet viel Material auf der Seite der bzga. Der „Alkoholspiegel ist hier:
https://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/alkoholspiegel/