Gedanken zum Karfreitag 2020

In der Kirche in Schaftlach hängt ein Kreuz, das zu den ältesten in Deutschland gehört: entstanden wohl kurz vor dem Jahr 1000 n. Chr.

Es war ursprünglich sehr bunt und zeigte Jesus als den auferstandenen Herrn über den Tod. Im 12. Jahrhundert wurde das Kruzifix übermalt gemäß dem damals gängigen Glauben. Es war ja auch eine Zeit, die von vielen Krankheiten und Leiden (etwa der Lepra oder die Pocken) geprägt war und das hat wie immer auch den Glauben beeinflusst.

Jetzt hat man den leidenden, zerschundenen, toten Jesus gesehen. Der Körper ganz grau, viele Blutspuren, geschlossene Augen, der Schurz um die Lenden weiß mit einem einfachen Strick gebunden.

In diesem Jesus konnten sich die Menschen damals wiederentdecken  mit ihrem Leid, mit ihrer Beschwernis, mit ihren Krankheiten. Sie konnten zu ihm aufschauen und sich selbst entdecken.

Damit aber wurde der Gekreuzigte auch zur Brücke zum Heil für die Menschen damals und bis heute.

Wir begehen heute den Karfreitag und erinnern uns an die Passion Jesu.  Gleichzeitig haben die Nachrichten über die Corona-Pandemie in Kopf und Herz. Da sind wir also gar nicht so weit von den Menschen des 12. Jahrhunderts entfernt. Ein Ruf aus der Karfreitagsliturgie weist uns den Weg:

„Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.“

Davon ist dann am Ostersonntag die Rede.

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