2020 ohne Palmsonntag?

Heute ein Tag ohne Gottesdienst und ohne Prozession. Keine Segnung von Palmbuschen, die dann im Herrgottswinkel das ganze Jahr über hängen. Dieses Fehlen, diese Leer-stelle, diese Lücke wird uns noch lange an die Zeit der Corona-Erkrankung erinnern.

Es ist ja oft so, das gerade die Lücke sichtbar und spürbar macht, was eigentlich wichtig ist, aber oft als selbstverständlich hingenommen wird. Erst wenn das fehlt, erkennt man die Bedeutung – sei es die eines bestimmten Menschen, sei es die einer Arbeit, sei es die Bedeutung der Gesundheit etc. Die Lücke, die Leer-stelle zu spüren, ist etwas anderes als sie zu denken. Die leere Kirche zu erleben, drin zu sitzen (alleine) berührt alle Sinne: keinen Gesang, kein Gebet zu hören; niemanden zu sehen; keinen anderen neben sich spüren; keinen Weihrauch zu riechen; die Kommunion nicht zu schmecken.

Also  ist gerade das Fehlen der Palmbuschenweihe, der Prozession, des Gottesdienstes eine Chance, über deren Wichtigkeit nachzudenken. Und das nicht nur am Palmsonntag, sondern an jedem Tag der „Heiligen Woche“.

Na – das Wichtige schon entdeckt?

Für mich ist es das: ein Messias zeigt sich anders, als man es erwartet. Ein Messias ist kein Herrscher, sondern ein Opfer. Das Heil erweist sich im Leiden – und zwar im durchstandenen Leiden. Eigentlich: nach dem durchstandenen Leiden.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert