„Lieber Gott, ich hab Angst.“

„Lieber Gott, ich hab Angst. Kannst Du was machen? Bitte.“

Das stand auf einem Zettel, den ein achtjähriges Mädchen namens Patrizia an unseren Erzbischof geschickt hat. Er lag am letzten Sonntag beim Fernsehgottesdienst mit Kardinal Marx in einem Korb mit lauter Bitten oben auf.

Mich hat diese Bitte in ihrer Schlichtheit berührt. Drei kurze Sätze, kein Wort zu viel.

Zuerst ihre (Patrizias) eigene Situation, ihr Gefühl von Angst. Ich weiß natürlich nicht, wovor Patrizia Angst hat. Aber ihr Gefühl, das teilen wohl viele Menschen in dieser Zeit. Sie haben Angst vor Ansteckung, Angst vor Erkrankung, Angst vor Isolation. Aber auch sonst gibt es mannigfache Angstmöglichkeiten: ein Unfall, eine Arbeitslosigkeit, ein Beziehungsabbruch, ein Versagen, ein schlechtes Zeugnis …

„Kannst Du was machen?“ Da hat das Mädchen nichts Konkretes formuliert, sondern Raum gelassen für das, was Gott machen möchte. Erwachsene neigen oft dazu, was ganz bestimmtes zu erbitten. Das Mädchen lässt es unbestimmt. Die Angst zu nehmen – die Angst zu besänftigen – einen guten Begleiter in der Angst zu schicken – die Ursache der Angst zu beseitigen …

„Bitte.“ Höflich, nicht fordernd, ohne Anspruch auf Verwirklichung.

Jesus ermutigt die Menschen, Gott zu bitten. Er selber hat viel mehr gebeten als gedankt. Er sagt in der Einleitung zum Vaterunser, wir bräuchten keine großen Worte machen (Mt 6,7).

Einfach und kurz – wie Patrizia.

Danke, Patrizia!

 

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