Als ich noch in der Fachklinik Annabrunn gearbeitet habe, war der Tod und das Sterben immer ein wichtiges Thema. Was wird nach dem Tod sein? Was wird mit mir nach dem Tod sein? Was ist mit den Verstorbenen, meinen Freunden und meiner Familie? Wo sind sie?
Die einen deuteten nach oben auf den Himmel. Andere Männer nach unten, ins Grab oder (als Befürchtung) in die Hölle. Die dritten auf ihren Kopf. Sie denken an die Verstorbenen. Die vierten schließlich auf ihr Herz: die Toten haben dort ihren guten Platz. Die wenigsten sagten: mit dem Tod ist alles aus.
Für mich wurde deutlich, dass sich Menschen wünschen, einen „Ort“ zu haben, bei dem sie beheimatet sind, wo man sich ihrer erinnert. Das kann (muss aber nicht) ein Grab sein. Wichtiger scheinen Herz und Gedanken/ Gedenken zu sein.
Als Seelsorger habe ich meine Hoffnung ins Gespräch eingebracht, dass wir nach dem Tod unseren Platz bei Gott finden, der alles Fragmentarische vollendet, der uns so sieht, wie wir sind und der uns so annimmt. Für manche Männer war das tröstlich. Eine Erfahrung, die sie in ihrem Leben selten gemacht hatten. Eine Sehnsucht, die sich trotz aller Widrigkeiten in ihrem Herzen bewahrt hatte.
In der Güte und der Freundlichkeit Gottes zu sein – das ist für mich Sehnsucht und Erinnerung, die an den beiden Festen Allerheiligen und Allerseelen zum Tragen kommen.