Fastenzeit 2024 – 1. Fastensonntag

In diesem Jahr gestalte ich meine Impulse zu den jeweiligen Sonntagsevangelien.

Heute ist Mk 1, 12-15 dran. Das erste Auftreten Jesu. Mit einer ganz einfachen Botschaft: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Mir gefällt aber die wortwörtliche Übersetzung besser. Die heißt: „Denkt nach und vertraut der guten Botschaft!“

Denkt nach: denkt über euch selber nach, denkt über euer Leben nach! Denkt über eure Werte nach, denkt über eure Beziehungen nach! Denkt nach! Und zwar zunächst mal wertfrei. Auch über das Positive, nicht nur über das Negative sollen wir nachdenken und uns erinnern.

Was läuft da gerade? Was läuft jetzt gerade gut, womit seid ihr glücklich, womit seid ihr zufrieden? Worin steckt viel Lebenskraft und Lebensfreude? Was ist lebensförderlich?

Wie war euer Leben bisher? Es gab sicher Höhen und sicher auch Tiefschläge. Es gab Gelingen und es gab Misslingen, Versagen vielleicht sogar und Scheitern. Es gab Anlass zur Freude und Anlass zur Trauer und Klage.

Das Nachdenken bedeutet zunächst noch nicht eine Verhaltensänderung. Sondern erstmal eine Vergewisserung des Standortes.

Vertraut der guten Botschaft: was war, was ist die frohe Botschaft in Ihrem Leben? Das ist manchmal nicht so leicht zu entdecken. Vor allem, wenn es sehr viel Schweres gab und gibt. Krankheiten, Gebrechlichkeit, Beschwernisse. Beziehungsbrüche in der Familie, mit Freunden. Verluste von Beheimatung, von Lebensperspektiven, von Sicherheiten. Da wird es schwer sein, das „Frohe“ zu entdecken. Etwa das Lebensförderliche. Oder die Hilfe, die zur Hand war. Die beständige Freundschaft. Das aufmunternde Wort. Die Treue. Die Liebe. Die Hoffnung. Die Lebenskraft, die geholfen hat im Weitermachen – bis heute. Vielleicht auch eine „Trotzdem-kraft“.

Das Schwere ist das Entdecken – und dann auch das Vertrauen in diese gute Nachricht. Dass sie auch in Zukunft gilt. Dass in ihr eine enorme, eine göttliche Lebenskraft steckt. Dass diese göttliche Kraft ein Segen ist und ein Segen wird für unser je eigenes Leben.

Wie kann dieses Vertrauen wachsen angesichts so vieler gegenteiliger Erfahrung? Vielleicht in diesem Nachdenken, im Bilanzziehen, in der Rückschau und der Aufmerksamkeit für die kleinen Anzeichen der göttlichen Präsenz, der Präsenz des Göttlichen im Leben.

Denkt nach und vertraut der guten Botschaft!

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