Oma Anna und Opa Joachim – die Großeltern Jesu

Am kommenden Freitag feiern Anna und Joachim ihren Namenstag. Lange Zeit waren sie jedoch überhaupt nicht im Bewusstsein der Christen, sind sie doch keine biblischen Personen. Erst spät hat man sich Gedanken gemacht über die Herkunftsfamilie Jesu.

Anna und Joachim waren der Legende nach die Eltern der Maria und damit die Großeltern Jesu. Joachim war Priester am Tempel in Jerusalem, ein geachteter Mann also mit entsprechender Bildung. Anna wird in der Ikonographie oft dargestellt, wie sie ihrer Tochter aus der Hl. Schrift vorliest und ihr so den jüdischen Glauben vermittelt. Ähnlich wird wohl auch Jesus von Oma und Opa profitiert haben.

Die Gestalt der Anna ist wohl nach einem biblischen Vorbild geformt worden. Im 1. Buch Samuel gibt es die kinderlose Hannah. Kinderlos zu sein galt damals als ein großer Makel, den man als Strafe Gottes interpretiert hat. Hannah hat lange um ein Kind gebetet und hat dann den Samuel bekommen – ein bedeutender Prophet. Bei solchen Erzählungen einer unzeitgemäßen Schwangerschaft (zu alt oder zu jung) geht es immer um das Kind. Bei Hannah um den Samuel, bei Anna um Maria. Und dann bei Maria eben um Jesus. Es handelt sich also nicht um eine biologische, sondern um eine spirituell bedeutsame Geschichte über Menschen, die von Gott zu einer besonderen Aufgabe erwählt wurden.

Wichtig ist mir, dass es eine Lebenskrise gab. Die die Frauen und wohl auch die Männer durchstanden haben. Wohl auch zu zweit als Paar. Aus dieser Krise heraus ist etwas Wunderbares, Segensreiches entstanden. Neues Leben, neue Perspektive, Zukunft. Gottbegleitet.

Darin liegt vielleicht auch eine Ermutigung für uns (auch wenn wir nicht Hannah, Anna oder Joachim heißen).

Es gibt in jedem Leben die Krise, es gibt schwierige Lebensphasen, es gibt das seelische und auch das körperliche Leiden, es gibt auch die Isolation.

Es gibt hoffentlich auch die Erfahrung von Solidarität, von tragfähiger Beziehung, von Heilung, von Segen.

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