Aschermittwoch
Wir beginnen die Fastenzeit. Aber was bedeutet eigentlich „Fasten“? Dem will ich in den Impulsen zur Fastenzeit 2025 nachgehen mit Hilfe von biblischen Texten.
Zunächst jedoch will ich mal überlegen, was „Fasten“ heute meint:
Fasten ist ein Begriff aus dem religiösen Bereich. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan. Wir Christen kennen die Fastenzeit vor Ostern, die eigentlich „österliche Bußzeit“ heißt. Dass früher (noch in meiner Kindheit) auch der Advent eine Fastenzeit war, ist heute ziemlich in Vergessenheit geraten.
Im „normalen“ Alltag fasten Menschen eher aus gesundheitlichen oder Schönheitsaspekten. Das Entschlacken tut dem Körper gut, manchmal auch der Seele und dem Geist. Vor allem Menschen mit Adipositas und mit ungesunder Ernährung profitieren davon. Alkoholkranke Menschen verzichten auf Alkohol, um sich zu beweisen, dass sie nicht abhängig sind. (Und wissen doch schon, dass sie am Ende ihrer „Fastenzeit“ [sei es an Ostern oder nach ein paar Tagen oder Wochen] wieder trinken werden. Das ist also ein Irrtum oder Selbstbetrug!)
Fasten ist bei uns heute also mit „Verzicht“ gekoppelt.Letzten Freitag gab es im ZDF eine „Aspekte“- Sendung zum Thema „Verzicht“. Darin wurde gesagt, dass man sich Verzicht leisten können muss. Menschen in prekären Verhältnissen können nicht verzichten. Sie sind arm.
Es gibt viele Formen dieses Fastens: Stromsparen, Fliegen, Autofahren, Rauchen, Fernsehen, soziale Medien etc. Verzicht ist etwas Freiwilliges, nichts Erzwungenes. Immer steht im Hintergrund dieses freiwilligen Verzichts das Bewusstsein, dass dieses Verhalten schädlich ist. Schädlich für die eigene Gesundheit, schädlich für die gesamte Menschheit.
Die „Fastenzeit“ vor Ostern rückt das wieder ins Bewusstsein, dass es um eine Änderung geht, eine Änderung des Verhaltens. Eine Änderung vom Lebenshinderlichen und Lebensschädlichen hin zum Lebensförderlichen. Und dazu ist die Fastenzeit ein Anlass. Man kann das veränderte Verhalten aber natürlich auch im Rest des Jahres praktizieren. Weil man gemerkt hat oder weiß, dass es zu einem MEHR an Leben verhilft. Sich selbst – und anderen.