Heute ist für die Gottesdienste das Evangelium von den Emmausjüngern vorgesehen. Jeder kennt es. In gedrückter, trauriger Stimmungslage gehen sie zu zweit von Jerusalem nach Hause.
Viele Menschen sind es gewohnt, an diesem Tag einen „Emmausgang“ zu machen. Vielleicht als „Wallfahrt“, vielleicht als Spaziergang in der Natur.
Auch heute sind, trotz Corona-Pandemie, solche Spaziergänge möglich, wenn auch nur alleine oder als Paar oder als Familie.
Die Jünger haben sich über die Ereignisse der vergangenen Tage unterhalten. Ich vermute mal, das wird auch bei den heutigen „Emmausgängen“ nicht anders sein: Thema sind die Ereignisse der vergangenen Tage. Und die sind vielleicht ähnlich verstörend und einschneidend wie damals vor 2000 Jahren.
Damals gab es einen, der die Geschehnisse zu deuten wusste, der Licht ins Dunkel bringen konnte, der aufmuntern und ermutigen konnte. Gibt es das heute auch? Vielleicht sind es ja gerade die Senior*innen mit ihrer Lebenserfahrung und der daraus resultierenden Gelassenheit und Zuversicht?
Was wird geschehen, wenn wir wieder zurück sind von unserem Emmausgang, wieder zu Hause, wieder im Gewohnten? Zu Hause, das war der Ort der Veränderung für die Jünger, für die große Wandlung ihres Lebens. Zu Hause könnte auch heute der Ort der Veränderung, der Wandlung sein.
Zu Hause im Kleinen oder auch global im ganz Großen: das wäre für mich nicht Abschottung und Abgrenzung, sondern Globalisierung in der Hilfe und Unterstützung. Absehen von den Nationalismen, sondern Begreifen, dass alle Länder und alle Menschen betroffen sein können und sich gegenseitig unterstützen. Ähnlich, wie es Papst Franziskus in seiner Osterpredigt gesagt hat.
Das wäre eine Botschaft, die neues Leben bedeuten könnte.