Der Heilige Geist

Am kommenden Sonntag feiern wir Pfingsten. Am 50. Tag nach Ostern (griechisch: Pentekoste, daher der Name Pfingsten) kommt der Heilige Geist.

Aber wer oder was ist der „heilige Geist“?

Wenn man sich im Internet Bilder anschaut, findet man vor allem zwei: eine Taube und Feuerflammen. Das sind aber nur zwei der vielen biblischen Bilder. Sie beziehen sich auf die Taufe Jesu (Taube) und eben auf Pfingsten mit den Flammenzungen. Biblisch gesehen ist der Befund viel reicher.

Das hebräische Wort heißt: ruach. Es bedeutet: Wind, Atem, Leben. Vor allem aber ist es weiblich. Es ist die „Geistkraft Gottes“, die Leben schafft aus dem Chaos (Gen 1, 1). Sie ist der kühlende Wind in der heißen Wüste. Sie ist das „sanfte Säuseln“ des leichten Windes, in dem Elija die Nähe Gottes erfährt. Sie ist auch der starke Sturm, der zum Handeln zwingt – zum gemeinsamen Handeln.

Gottes Geist zeigt im Ersten Testament ganz oft „weibliche“ Handlungsweisen: sie „brütet“ über den Wassern der Urflut, sie tröstet, sie ermutigt, sie heilt.

Daneben hat der Heilige Geist auch kämpferische („männliche“) Seiten. Führt in Auseinandersetzungen, vermittelt Standhaftigkeit, hilft beim Verkünden vor allem unbequemer Wahrheiten.

Heiliger Geist (übrigens erst im Lateinischen und Deutschen mit männlichem Genus) ist die Kreativität Gottes, die gute Ideen hervorbringt. Die Lösungen sucht, Gemeinschaft ermöglicht. Aber Heiliger Geist ist eben auch nicht leicht zu fassen. Man braucht ein feines Gespür und ein hellhöriges Ohr.

Am Sonntag feiern wir das Fest des heiligen Geistes und der Geistkraft Gottes. In heutiger Zeit und in dieser Welt wieder dringend benötigt.

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